Sind wir Helden? Gemeinsam unterwegs, jede(r) für sich, Prof. Dr. Jan Skudlarek
4. Norddeutscher Leseförderkongress
„I‘m The Main Character“ - eine Haltung, die die letzten Jahre zurückkehrte in der Internet-Meme-Kultur. Wir alle sehen uns als Hauptdarsteller, als Protagonistin des eigenen Lebens.
Der radikale Individualismus ist ebenso Zentrum der klassischen Heldengeschichte: Jemand bricht auf, erlebt Dinge, überwindet Hindernisse, und kehrt schließlich verändert zurück. Schwerer zu erzählen in Literatur und Kultur - und insgesamt vernachlässigt - ist die Wir-Ebene. Wer sind wir als Gesellschaft? Was überstehen wir als Kollektiv? Wie transformieren wir uns durch gemeinsame Erfahrung, sei sie politisch, sozial oder kulturell? In meinem Beitrag „Sind wir Helden?“ möchte ich die Frage von Individualismus und Kollektivismus im 21. Jahrhundert stellen, sowohl in Bezug auf erzählte Welten als auf die Welt und die Wirklichkeit,
wie wir sie uns erzählen. Es ist letztlich oft wie bei Wallace‘ „Das hier ist Wasser“: Wir sind umgeben von vielem, das wir nicht sehen, ausklammern, ignorieren. Höchste Zeit, die Augen zu öffnen!
Dieser Vortrag ist Teil des Programms des 4. Norddeutschen Leseförderkongress vom 5.-7. März 2025. Die Teilnahme ist nur mit einem Kongressticket möglich. Informationen zur Teilnahme des Norddeutschen Leseförderkongress finden Sie hier.
Prof. Dr. Jan Skudlarek, Jahrgang 1986, ist Philosoph, Publizist und Professor für Soziale Arbeit an der Medical School Berlin. 2019 erschien von ihm das Buch „Wahrheit und Verschwörung. Wie wir erkennen, was echt und wirklich ist“ (Reclam), 2023 erschien „Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht. Streitschrift für ein neues Wir“. Er kommentiert regelmäßig aktuelle politische Trends und Ereignisse auf sozialen Netzwerken wie Instagram, Bluesky und Threads. Sein Podcast „Nicht noch ein Politik-Podcast“ erscheint monatlich mit wechselnden Gästen.
Foto: Max Gödecke