Podiumsdiskussion: Miteinander erzählen – Nachdenken über das Wir in der Gesellschaft und der Literatur
4. Norddeutscher Leseförderkongress
Populismus und die damit einhergehende Polarisierung der Gesellschaft reduziert das Denken und Handeln auf eine einzige Perspektive, die einfache Lösungen verspricht. Demokratie braucht jedoch Wir-Perspektiven: unsere Gesellschaft lebt durch Vielfalt und Zusammenarbeit. Deswegen brauchen wir keine Erzählungen des Gegeneinanders und keine weiteren Held*innengeschichten mehr. Um eine inklusive Gesellschaft zu leben, brauchen wir Erzählungen des Miteinanders, in denen alle gemeinsam ihre Geschichten erzählen können.
Im Gespräch auf der Bühne:
Jan Skudlarek, Céline Wendelgaß und Bärbel Dorweiler
Moderation: Maximilian Priebe
Diese Podiumsdiskussion ist Teil des Programms des 4. Norddeutschen Leseförderkongress vom 5.-7. März 2025. Die Teilnahme ist nur mit einem Kongressticket möglich. Informationen zur Teilnahme des Norddeutschen Leseförderkongress finden Sie hier.
Prof. Dr. Jan Skudlarek, Jahrgang 1986, ist Philosoph, Publizist und Professor für Soziale Arbeit an der Medical School Berlin. 2019 erschien von ihm das Buch „Wahrheit und Verschwörung. Wie wir erkennen, was echt und wirklich ist“ (Reclam), 2023 erschien „Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht. Streitschrift für ein neues Wir“. Er kommentiert regelmäßig aktuelle politische Trends und Ereignisse auf sozialen Netzwerken wie Instagram, Bluesky und Threads. Sein Podcast „Nicht noch ein Politik-Podcast“ erscheint monatlich mit wechselnden Gästen.
Céline Wendelgaß studierte Soziologie und Erziehungswissenschaft in Frankfurt am Main und ist Bildungsreferentin in der Bildungsstätte Anne Frank mit dem Schwerpunkt historisch-politische, sowie antisemitismus- und rassismuskritische Bildungsarbeit.
Bärbel Dorweiler (*1963) ist seit 2014 Verlegerin der Thienemann Verlage in Stuttgart. Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst in Amsterdam für den niederländisch-flämischen Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse und war mehrere Jahre für die Stiftung für Kollektive Buchwerbung tätig. Ihre Tätigkeit für einen Buchscout führte sie für anderthalb Jahre nach New York, bevor sie 2001 in Amsterdam für zwölf Jahre die Leitung des Kinderbuchverlags Querido übernahm.
Maximilian Priebe stand früher selbst im Rahmen von Poetry Slams und der Jugendbuchtage bei den Bücherpiraten auf der Bühne. Später studierte er Philosophie, Geschichte und Soziologie in London, Cambridge und Paris. Seit Herbst 2024 unternimmt er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Promotion unter der Betreuung von Hartmut Rosa zum Thema „Überforderung.“
An der Schnittstelle von Erkenntnistheorie und Sozialphilosophie forschend, interessiert ihn am Lesen - von Aspekten der Wissensvermittlung bis hin zu großen Fragen des demokratischen Verstehens und des Miteinanders - eigentlich: alles!