Unantastbar – literarische Briefe an das Grundgesetz
13.5.2024
Ein Schreibwettbewerb des Bücherpiraten e.V. und des Willy-Brandt-Hauses Lübeck
gefördert durch die Dräger-Stiftung im Rahmen von “Demokratie bewahren und entwickeln”
Hunderttausende Menschen setzen seit Wochen klare Zeichen: Wir stehen für die offene und demokratische Gesellschaft. Unser Grundgesetz bleibt die Grundlage für diese Demokratie. Es gehört geschützt, und es gehört gefeiert.
Genau das wollen wir tun: Schick‘ uns deinen literarischen Brief an das Grundgesetz. Ob es ein Liebesbrief, eine Beschwerde oder was ganz anderes ist, entscheidest du.
Sende uns deinen Text per Mail bis zum 24. Juli 2024 an info@buecherpiraten.de. Teilnehmen können alle bis 25 Jahre. Dein Text darf max. 5000 Zeichen inklusive Leerzeichen lang sein.
Das kannst du gewinnen:
Natürlich gibt es eine Preisverleihung, bei der die besten Texte vorgelesen werden, sowie eine Schreibwerkstatt für zehn der Gewinner*innen. Aus den besten zwanzig Texten entsteht eine Anthologie mit dem Titel „unantastbar - literarische Briefe an das Grundgesetz“.
Externer Inhalt
unantastbar Jury-Vorstellung
Fernanda Márquez
Fernanda, 24 Jahre alt, lebt seit sechs Jahren in Deutschland und ist frisch eingebürgert. Sie begeistert sich für das Grundgesetz und arbeitet seit fünf Jahren ehrenamtlich in sozialen Projekten, die Vielfalt und Demokratie fördern. Bei Schreib Sister in Hamburg kann sie ihre schriftstellerische Leidenschaft ausleben und wichtige soziale Themen ansprechen.
Bjarne Mathias
Literatur verbindet und schafft Räume zum Austausch. So durfte ich schon in meiner Jugend bei den Bücherpiraten ein Teil der Jugendbuchtage und der Blaue-Seite-Crew sein. Dadurch konnte ich viele interessante und der Literatur zugewandte Menschen kennenlernen. Ein Höhepunkt in meiner "aktiven" Zeit bei den Bücherpiraten war die Mitgliedschaft in der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis sowie die Reisen zu den Buchmessen. Auch wenn ich berufs- und wohnortsbedingt die "aktive" Zeit bei den Bücherpiraten beenden musste, hat mich die Liebe zur Literatur nie losgelassen. Durch meine Arbeit als Polizeibeamter ist es meine Aufgabe, sich stets und ständig für das Grundgesetz einzusetzen. Neben meinen Hauptaufgaben im Dienst setze ich mich als Demokratielotse auch intern für die Stärkung der Demokratieresilienz ein.
Maria Odoevskaya
Was mich mit dem Grundgesetz verbindet/Was das Grundgesetz für mich bedeutet:
Bestenfalls ein kleinster gemeinsamer Nenner, der Satz, den alle kennen, unantastbare Würde; schlechtestenfalls Kenntnis über die viel zu langen Zeiten, da sie eben doch antastbar war, im Homosexuellenparagraph, im Fehlen und den noch zahlreichen Barrieren des Selbstbestimmungsgesetzes.
Was mich mit Literatur verbindet:
Als Migrantin mit Adoptivmuttersprache: Literatur ist Selbstermächtigung, ist der Barometer, wie sehr mir eine Sprache gehört; ab dem Moment, da ich in einer Sprache Literatur rezipieren und genießen und selbst produzieren kann, bin ich in ihr frei.
Kathrin Schön
Kathrin Schön ist Programmkuratorin bei der Stiftung Forum Recht in Karlsruhe und Leipzig und leitet dort die Programmabteilung. Zusammen mit ihrem Team entwickelt sie seit 2021 verschiedene Angebote zu Recht im Alltag und dem deutschen Grundgesetz, von Podcasts wie „In guter Verfassung? Das Grundgesetz für morgen“ bis hin zu Begegnungsformaten wie den „Jungen Verfassungsgesprächen“, bei denen junge Erwachsene mit Vertreter:innen der höchsten Gerichte Deutschland über die Zukunft des Grundgesetztes sprechen.
Die studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaftlerin arbeitet seit vielen Jahren an der Schnittstelle von kultureller und politischer Bildung und schätzt die poetische Ausdruckskraft von Literatur und Kunst. „In Literatur und Kunst gelten besondere Regeln. Hier können wir gesellschaftspolitische Themen aber auch persönliche Erfahrungen und Wünsche für die Zukunft in besonderer Form verhandeln“, so Schön. „Literarische aber auch andere künstlerische Zugänge, können Brücken zu abstrakten Themen wie etwa „Recht“ oder „Verfassung“ bauen, und diese für viele auf besondere Weise greifbar machen und auf den Punkt bringen. Ich freue mich deswegen schon auf die Texte der Jugendlichen und bin gespannt, was sie zu und über unser Grundgesetz zu sagen haben.“
Mein Bezug zum Grundgesetz?
Menschenwürde, Gleichheit und Freiheit. Das Grundgesetz regelt nicht nur die Machtbefugnisse staatlicher Institutionen, sondern macht große Versprechen. Es sichert allen Mitgliedern dieser Gesellschaft fundamentale, einklagbare Freiheiten zu. Das ist ein enorm hohes Gut, das wir nicht für selbstverständlich nehmen sollten. Verfassungen und ihre Werte müssen gelebt werden, von allen und das jeden Tag. Dafür setze ich mich ganz persönlich aber auch in meiner Arbeit ein.
Andreas Wagner
Ich bin 1964 in der DDR geboren. Seit 1990 lebe ich mit dem Grundgesetz. Einklagbare Freiheitsrechte gegenüber der Staatsgewalt zu haben, gehört zu den Errungenschaften meines Lebens im vereinten Deutschland. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sich die Deutschen in Ost und West nach der Einheit eine neue Verfassung geben, um eine Begegnung auf Augenhöhe zu unterstützen. Die Fähigkeit, Erinnerungen zu hören, Texte zu lesen und zu schreiben, gehört zu meinem beruflichen Alltag, um Menschen miteinander in den Austausch zu bringen.