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Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende

von Kathrin Tordasi

Laudatio der Jury für die Preisträgerin 2020

Liebe Kathrin Tordasi, liebes Publikum,

wir freuen uns, dass ihr heute zu unserer Preisverleihung gekommen seid. 
Wir, die Goldene Bücherpiraten-Jury – Emilia, Jonas, Jonathan, Justus, Konrad, Linus, Lara und Luise – haben uns in diesem Jahr dazu entschieden, dass „Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende.“  den Preis des Goldenen Bücherpiraten 2020 bekommen soll.

Wie kam es zu unserer Entscheidung?

Zu Beginn haben wir 9 Buchanfänge gelesen und danach Bewertungsbögen ausgefüllt. 
Die Kriterien für die Bewertungsbögen haben wir selbst festgelegt. Dafür haben wir darüber gesprochen, was ein gutes Buch für uns ausmacht. Nach dem Auswerten der Bögen, haben wir die drei besten Bücher ausgewählt. Diese Bücher haben wir dann innerhalb von drei Wochen komplett gelesen. 

Wir haben lange diskutiert und mehrfach abgestimmt, welches das beste Buch von den dreien ist. In mehreren Abstimmrunden lag „Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende“ immer vorne und konnte letztlich auch den Sieg holen. 

Um was geht es in dem Buch?

In dem Buch geht es um zwei Kinder, die in eine Fantasiewelt gezogen werden: die Anderswelt. Hier begegnen sie verschiedenen Fantasiewesen, mit deren Hilfe sie den grauen König besiegen müssen. Der würde nämlich ansonsten alle Menschen auslöschen. 

Aber von vorne: Portia, eines der zwei Kinder, will eigentlich nur bei ihren Tanten in Wales Urlaub machen. Doch dann bemerkt sie einen Fuchs, der im Haus ihrer Tanten Bramble und Rose nach einem Schlüssel sucht. Der Fuchs heißt Robin Goodfellow und ist ein Gestaltenwandler: er kann sich entweder in einen Fuchs oder einen Menschen verwandeln. Er sucht den Schlüssel zu anderen Welten, weil er in die Feenwelt zurück will. Bramble sollte den Schlüssel eigentlich ins Wasser werfen, damit der graue König nie mehr aus dem Niemandsland raus kann. 

Der graue König besteht aus magischem Nebel und bringt Vergessen – wem der Nebel vollkommen die Erinnerung geraubt hat, wird zum Nebelgänger. Der graue König wurde im Niemandsland zwischen den Welten eingesperrt und die Weltentüren zwischen den Reichen wurden verschlossen. 

Bis zu dem Tag, an dem Portia den Schlüssel findet und dem Fuchs in den Wald folgt. 
In einer Brombeerhecke finden sie eine Tür, die Portia mit dem Schlüssel aufschließt. 
Damit öffnet sie die Weltentür. Nun droht Unheil, weil der graue König jetzt alle Menschen zu seinen Nebelgängern machen kann. 

Ben, den Portia durch Zufall in einem Buchladen kennen gelernt hat, war eigentlich zur selben Zeit mit ihr verabredet, doch dann fand er eine verletzte Amsel und als er sie Rose zeigt, erkennt diese ihren alten Freund, den Vogelwandler Ridik. Er spürt, dass die Weltentür geöffnet wurde und bringt Ben und Rose zu Portia. Sie gehen ebenfalls durch die Tür und finden Portia dort. Plötzlich versperren ihnen die grauen Reiter vom grauen König den Weg und das Abenteuer beginnt. 

Auf ihrer Reise und ihrem Kampf gegen den grauen König lernen sie eine Menge anderer Phantasiewesen kennen, z.B. die Familie von Ridik, den Salamander Gwil Sorgenvoll und die Feenkönigin Titania. Sie stellen ihnen in den verschiedenen Welten (dem Niemandsland, der Menschenwelt, der Feenwelt und dem Totenreich) Hindernisse in den Weg oder helfen ihnen, um weiter zu kommen. Alles führt zu einem großen Finale in die fahle Festung.

Warum haben wir das Buch zum Sieger gekürt?

Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt – die von Portia und Ben. Das mochten wir besonders gerne, weil wir dadurch immer wieder neue Dinge erfahren haben. 

Wir fanden es gut, dass so viele verschiedene Phantasiewelten erfunden wurden, dadurch wurde die Geschichte abwechslungsreich und nie langweilig. Die Welten wurden detail- und phantasiereich beschrieben. Der Feenhügel zum Beispiel ist innen übersät mit „knorrigen Wurzelsträngen (…) mit weißen und honiggelben Motten, die wie Weihnachtsbaumlichter strahl(t)en (…) und bemooste Säulen säum(t)en den Treppenabgang wie den Kreuzgang in einem Kloster.“

In unseren Kriterien war uns auch wichtig, dass es in einer Geschichte gute und böse Figuren gibt. Böse Figuren sind in dem Buch zum Beispiel der graue König und seine Jagdherrin Hermia. Gute Figuren sind Portia, Ben und Rose. Robin Goodfellow ist erst böse und entwickelt sich zu einer guten Figur. Die Entwicklung dieser Figur hat die Handlung interessanter gemacht und auch immer wieder zu Überraschungen geführt. 

Wir mochten besonders, dass das Buch unvorhersehbar ist, zum Beispiel wussten wir nie, wann der graue König kommt oder ob Titania etwas Böses vorhat. Es kommen immer wieder Situationen vor, in denen die Hauptfiguren bedroht und vor neue Herausforderungen gestellt werden. Die Spannung baut sich in diesen Situationen langsam auf und wird dann immer mehr gesteigert. Eine der spannendsten Szenen für uns war, als Portia versucht, Ben aus dem Totenreich zu befreien. 

Eine unserer weiteren Lieblingsszenen war der Kampf zwischen der Jagdherrin und Rose.
Die Jagdherrin will Ben zum neuen Jagdherren machen und dann stürmen Rose und Portia herein und versuchen ihn zu befreien. Rose kämpft gegen die Jagdherrin und vernichtet sie.  In dem Moment erkennt sie, dass sie eine ihrer früheren Freundinnen – nämlich Hermia – war. Ebenfalls ein überraschender und auch trauriger Moment, mit dem wir nicht gerechnet hätten.

Uns war bei unserer Entscheidung außerdem wichtig, dass die Themen des Buches uns interessieren. So beinhaltet es nicht nur eine spannende und phantasiereiche Geschichte, sondern auch das Thema Freundschaft. Portia, Ben und Rose halten die ganze Zeit zusammen und stehen füreinander ein. Nur gemeinsam können sie am Ende siegen. 

Es hat uns riesig Spaß gemacht, das Buch zu lesen und wir hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird. Wir freuen uns nun den Preis des Goldenen Bücherpiraten für „Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende.“ an Kathrin Tordasi zu übergeben. 

Dafür bitten wir Sie jetzt auf die Bühne.

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